Dienstag, 25. November 2014

Arbeiten als Volunteer

Hola

Wir hatten uns ja vor unsrer Reise vorgenommen nach dem Motto "work & travel" zu Reisen. Nun haben wir seit ein paar Wochen eine Arbeit als Volunteer in einem B & B gefunden. Wir sind wie im letzten Blog schon erwähnt, in Puerto Escondido, genauer gesagt in Puertesito an der Pazifik Küste. Als wir den Bus von Puerto aus genommen haben und dem Buschauffeur gesagt haben wo wir hin wollen, hat er zweimal gefragt ob wir sicher auch dort hin wollen? Klar wir werden erwartet, zum Arbeiten, sagte ich....Ok, viel Spass meinte er darauf hin. Da gibt es aber nicht's, weder Restaurant, Bar, geschweige den einen Supermarkt! Offen wie wir sind, dachten wir zuerst einmal nur: Scheisse! Sollen wir das uns wirklich antun? Nach ungefair 30 Minuten schmiss uns der Chauffeur aus dem Bus und meinte, hier dann mal noch ein Taxi nehmen für die Reststrecke! Ok, irgendwo im Niergendwo auf staubiger Strasse ein Taxi nehmen... Einzig eine kleine Bar und ein Bushäuschen war dort, sonst nicht's! Nach ein paar Minuten dann kam ein Taxi und siehe da, den Ort wo wir hin wollten gab es tatsächlich. Auf staubiger Strasse (nicht asphaltiert!) durch Erdnuss und Sesamfelder ging es dann noch einmal 20 Minuten richtung "La Joya" unserem B & B direkt am Strand.
Etwas mulmig war uns schon, wir wussten ja schliesslich nicht was uns hier erwartet, Steine klopfen unter der brühtenden Sonne, Hängematten nähen, alles mögliche ging uns durch den Kopf. Dieses mulmige Gefühl legte sich dann aber sehr rasch nieder, als wir von den Eigentümer (einem holländisches Paar) Arthur und Maaike ganz relaxt empfangen wurden und sie sich sehr über unsere Ankunft gefreut hatten. Bei einem richtig guten Kaffee (bislang nur Brühe getrunken) und einem netten Small Talk, bezogen wir dann unser Zimmer welches von der Haushälterin "Dona Marie" (sie aber eigentlich Victoria, aber alle nennen Sie Dona Marie) für uns auf hochglanz geputzt und von jeglichen möglichen Insekten befreit hat. Das Zimmer, besser gesagt jedes der 7 Zimmer sind absolut in eigenem Naturdesign gestaltet, der Hammer!






Nach dem wir uns dann einquartiert hatten, besichtigten wir gemeinsam mit Arthur das Grundstück von " La Joya". Soviele Pflanzen, Gemüse und Früchte wie hier wachsen, habe wir auf einem privaten Grundstück noch nie gesehen. Glaub wohl braucht es hier keinen Supermarkt. Ich hab dann aber doch nach einem gefragt.... bin ja immer noch Raucher und für Vorrat habe ich mich leider nicht gesorgt! Einmal in der Woche komme der Wassermann, der bringe jeweils Wasser. Und Zigis? Nein, sagte Arthur. Aber wenn Du zwei Häuser weiter läufst, gibt es eine Frau, welche in ihrer Garage jeweils alles Mögliche verkauft. Wir hatten diese in der Hängematte schlafende Frau dann auch mal an einem Tag gefunden und sie hatte Malboro Zigaretten:-) .
Das war jedoch da kleinste Problem, Arthur und Maaike gingen zweimal in der Woche nach Puerto um Einkäufe zu tätigen. Wir konnten so unsere Bestellungen dann ihnen mitgeben. (Bier und Tabak) :-)
Nebenbei, sie rauchen beide auch, so sind wir nicht sonderlich exotisch :-).
Den Rest des ersten Tages durften wir noch relaxen und wurden mit allem vertraut gemacht was es hier in "La Joya" gibt. Zudem wurden wir noch zwei Arbeitern (Fernando und Efren), sowie einem Hund und sechs Katzen (zwei erst 6 Wochen alt!) vorgestellt.
Arthur erklärte uns dann später wie der jeweilige Tagesablauf aussieht und was sie von uns erwarteten. So ein easy Paar haben wir wirklich schon lange nicht mehr getroffen, "do this, when you like, when not, do another thing". So ungefair ist hier die Philosophie. Klar hatten wir jeden Tag immer eine Arbeit, aber nie war sie monoton oder langweilig. Zudem wurden wir auch häufig gefragt ob wir Lust zum Mittagessen kochen haben, klar sagten wir und schwubs waren wir die neuen Köche hier ;-)
Natürlich nicht jeden Tag, aber jeden zweiten. Sie legten grossen Wert auf gesunde Ernährung und leben hauptsächlich ohne Fleisch! Na dann Prost, dachte ich...! Ich kann Euch sagen, das macht rein gar nichts, einmal ein paar Wochen ohne Fleisch zu sein. (Oh wie freue ich mich auf ein läckeres Brathähnchen hahaha)! Was auch neu war für uns, Mittagessen gab es jeweils um 14.00 Uhr oder später und dafür keinen Z'nacht mehr. Hat mir am Anfang der Magen geknurrt kann ich euch sagen, ich glaube das hat man bis in die Schweiz gehört! Meistens war dann auch um 20.00 Uhr Bettruhe angesagt, ja, weil natürlich auch kein TV vorhanden war....Ihr denkt jetzt die spinnen ja, nein ganz und gar nicht, es tut richtig gut früh schlafen zu gehen und beim ersten Hahnkrähen wieder auf zu stehen. Dass klappt richtig gut, nur ich bin immer der letzte der aufsteht :-)).

Hier mal eine Liste welche Arbeite wir gemacht haben:

- Jätten im Garten
- Bohnen und Melonen gesäht
- Kochen und Abwaschen
- Velo's repariert
- Agarven gepflanzt (für Mezcal)
- Erde in Säcke abgefüllt (Für Setzlinge ca. 500 Säcke!)
- Das Haus neu gestrichen
- Outdoor Duschen gereinigt
- Limetten eingesammelt
- Limoncello selber gemacht
- Limonensirup gemacht
- Nonis gepflückt und eingelgt für Medizin
- Jeden Abend baden im Meer :-)

Hier ein paar Impressionen:

Insgesamt drei Fahrräder wieder in Stand gesetzt!!


Kochen für alle mit frisch gefangenem Fisch...


"La Joya" hat eine neue Farbe bekommen...



Die Hälfte wäre geschafft!

Limetten pressen für Limoncello und Sirup...


Amy ist natürlich immer dabei...

Täglich ist es hier immer gegen 30 Grad, da hilft nur trinken...

Noni gepflückt und dann werden sie eingelegt für Saft...Die Noni Frucht hat nachdem sie zu Saft gemacht worden ist eine medizinische Wirkung und hilft gegen recht vieles...Stinkt aber anders wenn sie überreif ist pfuiteifel!
http://de.wikipedia.org/wiki/Noni


Schwitze, bis in die Ritze :-))
 
Arthur erklärt uns täglich sehr viel über die Pflanzenwelt hier in Mexico und auch sonst lernen wir täglich sehr viel neues dazu. Ebenso so weiss er sehr viel über diese Region hier und gibt uns steht's gute Tipp's wo wir hin sollen wenn wir frei haben.
So zum Bespiel nach "La Ventanilla". Ein kleiner verträumter Ort ca. 30 Minuten von hier entfernt, welche bekannt ist für seine Mangrovensümpfe mit diversen Tierarten wie Krokodile welche sehr nah an dem Strand sind...
 














 
 
Nebst der Arbeit hier, haben wir aber auch genügend Freizeit und zu relaxen, oder Arthur und Maaike nehmen uns mit um uns ganz spezielle Orte zu zeigen. Hier zum Beispiel ein superangenehmer Fluss zum Baden... mit anschliessend kühlem Bier!
 




Noch nie Ausländer gesehen...


Patty im hoch...(nein das war nur das Leergut, nicht dass ihr denkt wir saufen nur!)

Familientöff!
 
 
Oder hier mitten im Dschungel wo Efren und Arthur ein neues Haus bauen wollen. Zuerst muss aber einmal alles von Gras, Ästen und Bäumen geräumt werden...
 


Fernando macht den Weg frei...

Mit seiner Machete...


v.l.n.r. Fernando, Efren, Maaike, Arthur und Patty

Mittagsschlaf ist angesagt...

Komische Spinne...


Nicht ungefährliche Schlange...
 
 
Weiter standen noch ein Besuch im nahegelgenen Hippiedorf Mazunte an und eine Schnorcheltour in Puerto Angel...
 


Schamanen in Mazunte..

Playa in Mazunte...

Meseo de Tortugas..
Hier eine verletzte Schildkröte welche eine Schwimmhilfe benötigt.


Babyschildkröten..


Kirche in Mazunte..
 
Puerto Angel..



Schnorcheln...








Und dann noch lecker Bierchen und Abendessen..

Restaurant in welchem es hauptsächlich nur Fleisch gibt :-))


Bier und Mezcal...

Nach den Bier und Mezcal kommt Patty in Fahrt...

Der singende Wirt!

Arthur und Maaike von "La Joya"

Das Cabriolet des singenden Wirtes...

Zufrieden...

Zufriedener...
 
 
Und ein ganz spezielles Highlight war der Besuch der heissen Quellen...
Ganz schön heavy dort hin zu gelangen, 4 Km mit Flip Flop's den Fluss hinauf, zwei Flussüberquerungen mit Gepäck und nach den heissen Quellen wieder zurück.
Wir waren ganz schön am Ende nachher. 




Grosser Stein...

Heisse Quellen. Waren wirklich sehr heiss und haben sauber nach verfaulten Eiern gerochen. Soll aber gut tun dort drin zu Baden!


 
Ja, dass war unsere Zeit in "La Joya" als Volonteer. Für uns war es eine unvergessliche Zeit hier und wir möchten uns an dieser Stelle von ganzem Herzen bei Arthur und Maaike von "La Joya" für ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft bedanken.
 
Wir geniessen jetzt noch einwenig Puerto Escondido mit ein wenig Baden im Meer, schnorcheln und chillen bei 33 Grad.
Irgendwann gehen wir als nächsten dann nach Oaxaca in die Bergen...
 
So, wir hoffen unser Bericht bring Euch ein wenig Sonne und Wärme für die kalten Dezembertage.
 
Adios hasta la proxima.
Saludos desde Mexico.
 
Marco & Patty